Die Klasse 9d nimmt am Südkurier- Projekt „Klasse“ teil (Fortsetzung)
Wie bereits in den Beiträgen zuvor erwähnt, hat die Klasse 9d am Zeitungsprojekt des Südkurier „Klasse“ mit ihrer Deutschlehrerin Frau Maginot teilgenommen und Stellung zu folgenden Fragen genommen: „Wie steht ihr zu den aktuellen Beschränkungen wegen Corona?“ „Inwiefern seid ihr persönlich von den aktuellen Maßnahmen betroffen?“ „Was würdet ihr als Politiker ggf. anders machen?“
Folgenden Schülermeinungen haben uns erreicht:
Mich betreffen bzw. belasten die Einschränkungen sehr. Durch Corona fehlt mir viel Zeit meiner Jugend und wenn das so weitergehen sollte, wie es jetzt ist, und noch mehr Lockdowns kommen, dann macht das meine und die Jugend vieler anderer kaputt. Seit Corona bzw. seit dem ersten Lockdown kann man sich kaum mit Freunden treffen und wenn, dann nur mit wenigen. Beispielsweise hatte ich Anfang Januar dieses Jahres Geburtstag und konnte überhaupt nicht feiern, nicht mal eine kleine Feier mit der Familie, weil es die Beschränkungen nicht zulassen und keiner gerne Bußgeld zahlen möchte. Mein Bruder wurde 2020 16 Jahre alt und war Januar und Februar feiern und dann haben alle Clubs geschlossen und er konnte eins der besten Jahre seines Lebens nicht genießen, weil Corona ausbrach. Unter anderem hat das Virus die Schule sehr viel schwieriger gemacht, so dass es bei mir die Noten extrem runtergezogen wurden, und jetzt ist es so, dass, egal wie viel man für die Schule macht, es wird immer ein Nachteil bleiben, und wenn dann noch manche Lehrer es einem noch schwerer machen, hat man verloren. Durch die zahlreichen Beschränkungen fallen viele Events aus, wie z.B. Fasnet, was meiner Meinung nach das beste am ganzen Jahr ist und es macht mich traurig, dass es dieses Jahr ausfallen wird. Meines Erachtens werden die Menschenrechte ein wenig eingeschränkt, dies sieht man vor allem an der Tatsache, dass man kaum sozialen Kontakt haben kann und sich nicht zu der Uhrzeit draußen bewegen darf, wann man möchte, sondern es werden einem quasi Zeiten zugeteilt, an denen man raus darf. Auch mit der Beschränkung, dass man nur 15km von dem eigenen Zuhause weg darf [in einigen anderen Bundesländern] finde ich es empörend, dass man z.B. nicht zu seinem Freund darf oder an einen Ort, den man gerne mag, nur wegen des Virus. Ein außerdem heiß diskutiertes Thema ist, dass nur eine Person eines anderen Haushaltes zu einem darf, meine Eltern sind geschieden und mein Bruder und ich dürfen laut dem aktuellen Stand nicht zusammen zu unserem Vater gehen, was ich sehr unfair finde. An meinem Alltag hat sich soweit etwas verändert, dass ich fast nur noch drinnen sitze und kaum ein soziales Leben habe, ich räume 3-4 mal pro Tag mein Zimmer auf und halte es immer sauber, ich habe nichts anderes zu tun, als das ganze Haus zu putzen (freiwillig). Wenn’s gut läuft, gehe ich einmal die Woche raus zum Spazieren. Ich halte mich möglichst an die Regelungen, aber was bei mir absolut kein Verständnis hat, ist das mit meinem Vater, da finde ich, hat das System versagt, und wäre ich Politikerin, hätte ich versucht, eine Lösung zu finden, die z.B. besagt, dass zwei Haushalte (Personenanzahl egal) sich treffen dürfen oder nur 5 Personen. Ich hätte mir in der Zeit deutlich mehr von der Politik hier in Deutschland erhofft. (Emelie S.)
Mit den ganzen neuen Einschränkungen muss man sich arrangieren und da hat sich natürlich einiges in meinem Alltag verändert. Wir haben beispielsweise unsere Kontakte beschränkt und treffen nur noch die Familie meiner Tante. Mit einer Ausnahme, ich treffe nur noch Jasmin, da wir gemeinsam reiten gehen, aber auch da treffen wir uns ja im Freien. Die Pferde sind zur Zeit mein größtes Glück, so komme ich jeden Tag an die frische Luft. Natürlich ist auch der Reitsport eingeschränkt, so ist nur die Verpflegung und Notbewegung erlaubt. Doch bei drei eigenen und zwei Pflegepferden haben wir im Moment genug zu tun und meine Mutter und ich sind täglich zwei bis vier Stunden im Stall. Die Pferde und die Zeit am Stall helfen mir sehr durchzuhalten. Alle unsere Lehrer(innen) bemühen sich zwar sehr, den Onlineunterricht gut zu gestalten, aber für mich persönlich ist es viel stressiger als normale Schule. Den ganzen Morgen mit Kopfhörer dazusitzen und hauptsächlich nur zuzuhören, strengt mich psychisch sehr an, so dass ich mittags am liebsten einfach nur ins Bett gehen würde. Was für mich persönlich auch einfach schwierig ist, ist, dass ich mir so viel Stress mache, weil ich immer Angst habe, dass ich ein Meeting verpasse, eine Aufgabe vergesse oder es nicht rechtzeitig zur Abgabe schaffe. Da muss ich noch ein bisschen dran arbeiten. Grundsätzlich finde ich die ganzen Einschränkungen gerechtfertigt, da es jetzt nicht um die Bedürfnisse des Einzelnen geht, sondern darum, so viele Menschen wie möglich vor Ansteckung zu schützen. Man muss sich jetzt mehr um die Schwächeren kümmern, die an den Folgen auch sterben könnten. Dafür bin ich bereit, daheim zu bleiben!(Leonie H.)