Gewaltprävention – wie beuge ich Gewalt vor?
Am Mittwoch, den 17.11.2021 hatte unsere Klasse 3 Stunden „Gewaltprävention“. Euch sagt das Wort nix? Dann lest weiter😉
„Prävention“ (lat. praevenire „verhüten“, „zuvorkommen“) bedeutet einfach gesagt „Vorsorge“. Uns wurde von Kriminalhauptkommissar und Peter Köstlinger erklärt, was jede/r machen kann (Vorsorge), damit es erst gar nicht erst zu Gewalttaten kommt. Als Referent für Gewaltprävention war er von der 4.-6. Stunden bei uns im Klassenzimmer und
erzählte uns alles Wichtige, was wir wissen müssen, um in Zukunft Gewaltsituationen zu umgehen bzw. zu vermeiden. Außerdem wurde und anschließend eindrücklich von ihm erklärt, wie wir das Gelernte in der Praxis anwenden können. Er hat uns außerdem gezeigt, was passieren kann, wenn man nicht nachdenkt und „einfach mal so“ jemanden prügelt. Uns wurden sowohl die Folgen für den Täter gezeigt als auch gesagt, was das Opfer sein Leben lang als Folgen davontragen kann. Herr Köstlinger schilderte uns einen konkreten Fall: Dabei ging es um einen jungen Mann, der an einem Bahnhof alleine auf seinen Zug gewartet hatte. 3 Jungs/Männer provozierten ihn, hielten ihn davon ab, in den Zug zu steigen, schlugen ihn ins Gesicht und verprügelten ihn anschließend. Der junge Mann erlitt einen Schädelbruch und um und im Auge mehrere schlimme Verletzungen. Für den Rest seines Lebens hat er auf dem Auge nur noch 20% Sehkraft (wenn ich mich richtig erinnere). Die Folgen für die Täter bzw. nur für einen, den man ausfindig machen konnte, waren 3 Jahre Haft. Außerdem musste er alle entstandenen Kosten übernehmen, die ganz schön hoch sind:
- Krankenhauskosten (25.000 Euro)
- Gerichtskosten (2.500 Euro)
- Schmerzensgeld (15.000 Euro
- =>also zusammen 42.500 Euro, die er nicht zahlen konnte, da er selber noch jung war. Da der junge Mann Vater von 3 Kindern ist, die er ernähren muss, wird er alles Stück für Stück bezahlen müssen. Es wird nach Aussage des Polizisten wahrscheinlich die nächsten 30 Jahre dauern, bis er alle Kosten abbezahlt hat.
Uns wurde auch anhand einer Art „Praxis-Beispiel“ gezeigt, wie man in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus oder Bahn) mit bestimmten Situationen (z.B. wenn man sexuell belästigt wird) umgeht bzw. wie man sie vermeidet. Wenn man in die Situation kommt, in der eine merkwürdige Person einen fragt, ob der Platz neben einem noch frei sei, dann sollte man grundsätzlich aufsteht und die Person ans Fenster sitzen lassen. Somit hat diese Person dann den Platz am Fenster, von dem man nicht einfach aufstehen kann, ohne dass der Nachbar einen rauslässt. Man selbst bringt sich nicht in eine unangenehme Situation und kann aufstehen, wenn man will. Herr Köstlinger hat uns auch gesagt, dass es im Falle einer unangenehmen Situation (z.B. sexuellen Belästigung) immer wichtig sei. auf sich aufmerksam zu machen. Er betonte dabei, dass man dabei aber immer höflich, ruhig, aber auch bestimmt reagieren sollte. Statt „Lass mich in Ruhe!“ oder „Hör auf!“, sollte man besser „Lassen SIE mich in Ruhe!“ oder „Hören SIE auf!“ sagen.
Insgesamt war die Veranstaltung sehr informativ und interessant. Ich möchte auf jeden Fall „danke“ an Herrn Köstlinger sagen und hoffen, dass keiner von euch Leserinnen und Lesern je in eine schlimme Gewaltsituation kommt. Denkt nach, bevor ihr irgendwo alleine hingeht, wo es gefährlich sein könnte. Denn wenn ihr immer zuerst nachdenkt, müsst ihr vielleicht gar nicht erst die Schritte IWARSSSAA (oberer Tafelaufschrieb) anwenden 😉
3 thoughts on “Gewaltprävention – wie beuge ich Gewalt vor?”
Toller Bericht Melokaktus!
Schade, dass ich an diesem Tag krank war.
Ich hätte gerne mitgemacht.
Ja, wirklich toller Bericht !
In welcher Klassenstufe nimmt man so etwas durch ?
Dankeschön (:
Ich weiß nicht, ab das an die Klassenstufe gebunden ist, aber wir hatten das jetzt in der 8ten 👍