JuLi 2022 – Prosa /Unterstufe
Hallo, wenn ihr wissen wollt, wie die Geschichte von Alessia weitergeht, dann seid ihr hier genau richtig. Hier ist die Fortsetzung von „Die Rache der nicht ruhenden Seele“. …
Alle nickten stumm. „Gut, dann… dann wären wir jetzt fertig. Wir sehen uns beim Abendessen,“ sagte er und verschwand. Die Klasse war erstarrt. Da ergriff Frau Liebich das Wort: „So Kinder, ihr seid bestimmt hungrig. Also ab in den Speisesaal und danach ab ins Bett!“ Die Klasse hörte auf die Lehrerin und alle gingen in Richtung Speisesaal. „Was meint ihr, was hinter der Tür ist?“, fragte Luisa ihre zwei Freundinnen. Doch, bevor einer von ihnen antworten konnte, sprach Leo, der beste Freund von Tim und Jan: „Ich weiß ganz genau was da drinnen ist. Wenn ihr es auch wissen wollt, kommt an unseren Tisch beim Essen. Ich werde es euch erzählen. Aber haltet euch fest. Es wird keine freudige Story!“ Die Mädchen schauten sich verloren an. Aber sie wussten alle drei, dass sie an den Tisch gehen mussten! Sie mussten hören was es mit der Tür auf sich hatte. „Es ist bestimmt wieder irgendetwas harmloses. Ihr kennt doch Jan, Tim und Leo. Alles Spaßvögel, die kann man einfach nicht ernst nehmen!“, wollte Leni den Mädchen einreden. Aber Luisa war fest davon überzeugt, dass hier etwas nicht stimmte. Wieso ist der Führer auf einmal so durchgedreht? Was ist hinter der Tür das er so durch den Wind war? Im Speisesaal angekommen, winkte Leo die Mädchen an seinen Tisch. Sie liefen mit ihrem Teller voll leckerem Essen hin. Es war noch eine Klasse aus einer anderen Schule hier zu Besuch. Deshalb war es ziemlich voll. „Also. Es gibt nur eine logische Erklärung für das ganze!“, fing Jan an. „Hinter dieser Tür ist der Geist von Roland dem dritten. Er wollte Rache das wissen wir ja jetzt alle. Eine Legende besagt, dass er jede Nacht an verschiedene Zimmertüren klopft. Um genau zu sein um Drei Uhr,“ erklärte Leo weiter. „Ja klar bestimmt! Und wo ist der Sinn der Sache?“, fragte Julia kritisch. „Na, somit verjagt er die Gäste! Rolands Geist wird solange an die Türen klopfen, bis niemand mehr kommen will und Ludwig für immer und ewig vergessen wird“, behauptete Tim. Die Mädchen schauten sich an. Sie wussten alle drei, dass etwas Wahres an der Geschichte dran sein könnte. Jedenfalls würde alles einen Zusammenhang haben. „Aber sowas wie Geister gibt es nicht. Das weiß jedes Kind! Und selbst wenn, warum sollten die Arbeiter der Burg sowas zulassen. Sie werden doch auch bankrottgehen. Wieso sollten sie ihn in dieser Kammer leben lassen?“, fragte Leni skeptisch. „Na, sie haben keine andere Wahl. Sie werden erpresst. Allesamt! Sie wissen das Roland Ludwig das Leben zur Hölle macht. Er droht ihnen dasselbe mit ihnen zu machen.“ Luisa fuhr zusammen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf du sie bekam Gänsehaut. „Nein, nein, nein. Das… das kann einfach nicht sein,“ redete sie sich ein, als die Mädchen alle in ihren Betten lagen. Stille herrschte im Raum. „Leute sagt doch was! Glaubt ihr an die Geschichte? Wenn ja dann will ich hier sofort weg. Ein Geist kann ich jetzt echt nicht vertragen,“ wurde Luisa nervös. „Nein, nein. Glaub ich,“ erwiderte Julia. „Ich weiß es nicht Leute. Es gibt keine Geister und den Jungs kann man eigentlich wirklich nicht trauen. Aber sie sahen ja selber so erschrocken aus und eine besseren Grund für die Wut des Mannes und die Geheimnistuerei kann ich mir im Moment nicht denken. Das mit dem Geist ist das einzige, was mich noch so ein bisschen zweifeln lässt. Aber ohne den Geist würde die ganze Geschichte ja keinen Sinn machen… ach keine Ahnung, fragt mich nicht! Ich schlaf eine Nacht drüber. Was denkt ihr?“, fragte Leni. Beide stimmten ihr zu. Sie schalteten das Licht aus und schliefen ein. „Was war das?“, sprang Luisa mit einem Satz auf. Sie schaltete das Licht an. „Hat es geklopft?“, fragte Leni mit zitternder Stimme. „Warte, wie viel Uhr haben wir“ flüsterte Julia ängstlich und schaute auf ihr Wecker. Sie wurde so blass wie noch nie. „Was ist los Julia? Sag bloß nicht…“ „Es hat gerade drei Uhr geschlagen Leute!“, rief sie mit Tränen in den Augen. „Oh mein Gott. Niemand öffnet die Tür. Verstanden?!“, befahl Luisa. Beide nickten stumm. Ein Kichern war von draußen zu hören. „Ist das etwa Rolands Geist?“, fuhr Julia herum. „Halt, stopp wartet. Das hört sich an wie Jan. Die Jungs haben sich glaube ich einen Scherz erlaubt. Und wir Dummköpfe sind auch noch drauf reingefallen. Die können morgen früh was erleben!“, fuchtelte Leni wütend mit den Händen. Julia und Luisa schauten sich an. Jetzt wurde es ihnen auch klar. Dieses Kichern hatte wirklich eine bestimmte Ähnlichkeit mit dem von Jan. „Das ist so unglaublich peinlich Leute,“ rief Luisa. „Du hast recht!“, stimmte Julia zu. „Nein Leute, wenn dann muss es den Jungs peinlich sein. Wer denkt sich erstens so ein Mist aus und wer verhaut den Scherz dann auch noch mit einem offensichtlichen Kichern?“, offenbarte Leni. „Du hast recht. Die können sich morgen was anhören. Solche Dummköpfe aber auch. Na egal, lasst uns morgen weiterreden, es ist schon wirklich spät und wir müssen morgen schon früh raus,“ fand Julia. Auch Leni und Luisa waren dieser Meinung. Und trotz des großen Schrecks schafften es alle drei wieder friedlich einzuschlafen. Und diesmal zum Glück, ohne geweckt zu werden!
„Ihr Blödmänner. Was fällt euch ein uns so über den Tisch zu ziehen!?“, stampfte Luisa am nächsten Morgen entsetzt in den Speisesaal, schnurstracks an den Tisch von Jan, Tim und Leo. Diese aber schauten verwundert. „Hä? Was meint ihr?“, fragte Tim. „Ach kommt, tut doch nicht so unschuldig. Wir haben euch gehört. Dein auffälliges Kichern Jan,“ schimpfte Julia. „Könnten wir hier bitte mal Klartext reden?“, bat Jan. „Wir wissen das die Geschichte, die ihr uns gestern erzählt habt, völliger Schmarrn ist. Und wir wissen das ihr es wart die gestern um punkt Drei Uhr nachts an unsere Tür geklopft habt,“ erklärte Luisa mit wütender Mine. „Wartet, was? Wir haben nie an eure Tür geklopft,“ sagte Leo. Man sah, dass er angespannt wirkte. „Ach tut doch nicht so!“, rief Leni wütend. „Wir schwören es. Leute hört zu, wir haben auch nie richtig an die Geschichte geglaubt. Wir haben sie eben schon mal gehört und nachdem der Führer so durchgedreht ist, hatten wir in Betracht gezogen, dass da etwas Wahres dran sein könnte. Aber wir schwören auf alles, dass wir nie an eure Tür geklopft haben. Sowas würden wir uns nicht einmal trauen!“, erklärte Tim. Die Mädchen wurden wieder genauso blass wie in der vorherigen Nacht. Doch die Jungs
sahen fast noch schlimmer aus. Leo schluckte: „Aber jetzt mal was anderes. Bei euch hat ganz sicher jemand geklopft.“ „Hundert Prozent und das noch um Punkt drei Uhr,“ bestätigte Julia. „Leute, das…, das heißt, die Geschichte ist wahr,“ rief Luisa mit zitternder Stimme. „Nein, das kann doch nicht sein… oder?“, erwiderte Jan mit knallrotem Gesicht. „Hast du etwa eine bessere Erklärung? Wir müssen es den Lehrern sagen! Wir müssen auf der Stelle handeln. Wer weiß zu was so ein zorniger Geist fähig ist!“, erklärte Julia. „Nein, Leute! Lasst uns der
Sache selbst auf den Grund gehen. Wir sind zu sechst! Wenn wir es einem Lehrer sagen würden, müssten wir sofort abreisen und wären für die anderen richtige Spaßbremsen oder würden für dumm verkauft werden. Wenn wir alleine nach Spuren suchen würden, wären wir danach richtig stolz auf uns und erleben mal ein richtiges Abenteuer. Und, wer ist dabei?“ flüsterte Leni. Alle schauten sich verwundert an. Ich stimme dir zu. Ich habe auch keine Lust als Spaßbremse oder als verrückter dazustehen!“, beschloss Leo. Auch die anderen waren dieser Meinung. Das Abenteuer konnte beginnen! Die sechs Kinder schauten sich erwartungsvoll an. „Okay und mit was fangen wir bitte an? Wir können ja nicht um drei Uhr nachts in der Burg herumtollen und nach einem Geist Ausschau halten,“ bemerkte Julia. Die Jungs schauten sich verwundert an. „Hey, bitte sagt mir nicht, dass das der Plan ist!“, meinte Julia. „Nein, nein, nein natürlich nicht!“, antwortete Tim schnell. „Wir werden natürlich erst schauen, was sich wirklich hinter der Tür befindet!“, beschloss Leo. „Was, wirklich?! Gleich so?
Und vor allem wie ohne, dass uns jemand bemerkt?“, fragte Julia stutzig. „Wir machen heute doch die Wanderung in Firsten Wald, oder? Leo tut so, als wenn er sich verletzt hätte und er wird, hierbleiben. Da es aber besser wäre, wenn man sich zu zweit an die Tür macht, wird einer auf Leo aufpassen müssen, in Anführungszeichen auch lügen müssen. Am besten, hm… Luisa! Ja, Luisa ist die bestgeeignete Person für diese
Mission. Sie bewahrt bei angespannten Situationen immer einen kühlen Kopf,“ fand Jan. „Hey, das mach ich auch!“, behauptete Leni. Doch als letztes war auch sie mit dem Vorschlag von Jan einverstanden so wie auch der Rest. „Beeilung Kinder, wir wollen langsam los in den Firsten Wald,“ drängte Herr Reiter schon. „Und wie soll ich mich jetzt auf einmal verletzten?“, fragte Leo mit einem verlorenen Gesichtsausdruck. In diesem Moment wurde er mit voller Wucht von Jan auf den Boden geschubst. Er stieß einen grellen Schrei aus und alle
Blicken zogen sich auf ihn. Man sah, dass er Jan verhauen wollte, bis auch er schnallte, dass es nur zu seinem Besten war. „Was ist dir denn passiert Leo?“, fragte Frau Liebich erstaunt. „Ich, ich bin gestürzt. Ich habe solche Schmerzen.“ Luisa musste sich das Lachen verkneifen. Sie wusste nicht, dass Leo so gut schauspielern konnte! Zum Glück war von dem Stoß gegen die Tischkante wirklich ein Kratzer zu sehen. „Oh, das sieht wirklich schmerzhaft aus! Wir werden heute einen steilen Weg gehen. Du solltest wohl lieber hier bleiben,“ entschied Frau Liebich. „Was? Etwa ganz alleine!? Das will ich wirklich nicht!“, schmollte Leo. Wahnsinn! Eine tolle Idee es auf die Tour zu machen. Leo durfte sich ein Kind auswählen, das mit ihm auf den Ausflug verzichten musste. Auch wenn die restlichen Kinder komische Blicke von sich gaben, als Leo ausgerechnet Luisa von all seinen Kameraden wählte, war die Gruppe zufrieden! Doch es gab noch ein anderes Problem. Natürlich wurden Leo und Luisa nicht unbeaufsichtigt alleine gelassen. Sie waren in einem Büro mit einer alten, großen Dame. Stille herrschte im Raum und die zwei warfen sich ratlose Blicke zu. Was jetzt? „Ich gehe kurz aufs Klo,“ sagte Luisa kurz und knapp. Sie war gerade dabei zu gehen. Doch als sie auf der Türschwelle stand, drehte sie den Kopf ins Büro. „Ich weiß aber gar nicht mehr, wo es ist. Eigentlich zeigt Julia mir immer den Weg, weil meine Orientierung eine Katastrophe ist! Aber die ist ja jetzt nicht da,“ erklärte sie weiter. „Ich kann es dir zeigen. Ich weiß, wo es ist,“ schaltete auch Leo. Die alte Dame blickte verwundert auf, hatte aber nichts einzuwenden. „Du bist ein Genie!“, flüsterte Leo, sobald beide aus dem Raum geflohen waren. „Ich öffne die Tür und du hältst Ausschau, ob jemand kommt, okay?!“, sagte Luisa. Leo war einverstanden und hielt im Flur Wache. Luisas Puls stieg bis zum geht nicht mehr und ihr Herz pochte wie verrückt, als sie ihre Hand an die Türklinke lehnte….
Was sich hinter der Tür befindet, erfahrt ihr in der Fortsetzung. Ihr dürft gespannt sein 😉
Alessia
One thought on “JuLi 2022 – Prosa /Unterstufe”
Voll cool!
Ich mag deinen Spannungsbogen.