JuLi 2022 – Prosa/Oberstufe
Hallöchen,
heute kannst du hier im Kaktus einen ganz besonderen Beitrag lesen, der beim schulinternen Schreibwettbewerb die Jury sehr begeistert und somit einen Preis bekommen hat. Überzeuge dich selbst.
roter schlamm klebt besser / fassadenweiße gedankengänge
16.01.22, 10:22 uhr
glückskekse
-knuspriges süßgebäck, in dessen innerem
sich ein papierstreifen mit einem sinnspruch oder
zukunftsdeutung befindet-
zucker des gebäcks zergeht auf meiner zunge,
krachen in meinem kopf erschüttert gedankenfäden
klebrige Fingerspitzen umfassen zettel der weisheit
vor meinem inneren auge zieht‘s vorbei,
während die süße intimität verrät
wozu ich nicht bereit
zukunftsdeutung befindet-
zucker des gebäcks zergeht auf meiner zunge,
krachen in meinem kopf erschüttert gedankenfäden
klebrige Fingerspitzen umfassen zettel der weisheit
vor meinem inneren auge zieht‘s vorbei,
während die süße intimität verrät
wozu ich nicht bereit
6.10.21 um 17:30 Uhr, Terrasse
Mich erstaunt immer wieder die Unberührtheit der Natur.
Predigt der Enthaltsamkeit, des gesamten menschlichen Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen, seinem Leben
und dem Tod, seinen Emotionen oder seiner Kälte.
Ganz egal ob ein Teil deines Herzens vereist oder in tausende Splitter zerspringt, deine Seele sich wie bespuckt
und mit Herablassung einbalsamiert fühlt oder der Schlag in die Magengrube so schmerzhaft war, dass du das
Gefühl hast Tränen zu kotzen – die blühenden Stauden wiegen sich trotzdem im herben Windzug hin und her.
Mich erstaunt immer wieder die Unberührtheit der Natur.
Predigt der Enthaltsamkeit, des gesamten menschlichen Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen, seinem Leben
und dem Tod, seinen Emotionen oder seiner Kälte.
Ganz egal ob ein Teil deines Herzens vereist oder in tausende Splitter zerspringt, deine Seele sich wie bespuckt
und mit Herablassung einbalsamiert fühlt oder der Schlag in die Magengrube so schmerzhaft war, dass du das
Gefühl hast Tränen zu kotzen – die blühenden Stauden wiegen sich trotzdem im herben Windzug hin und her.
20.01.22, 9:13 uhr, schulgebäude
gezackter abgebrochener deckel
hirnwindungen, die sich verhaspeln und verhaspeln
warte auf die knosprige, im gemüt tanzende sonne
doch von gesindel wird himmel nicht blau
linoleum, fest und steckend
feststeckend
rillen der trennwände, spuren von holzstiften
farbklekse, die das bisschen kreative begrüßen lässt
so wenig bleibt davon übrig
Datum, Uhrzeit, Ort unbekannt
Durch Freundschaften wird man reflektiert und widergespiegelt, doch da jeder Mensch unterschiedlich ist, wird
bei jedem Freund/ jeder Freundin eine andere Version von einem selbst aufgezeigt. Denn das Treffen zweier
Geschöpfe beeinflusst – bewusst oder unterbewusst – beide, und es entsteht eine Bindung, die nur durch
bestimmte Komponente funktionieren kann.
Zusätzlich findet eine Reflexion statt, die aber verändert und ihres Wesens entfernt wird.
Im Umkehrschluss bedeutet das dann, dass man bei jeder Person – mit der man sich über einen längeren
Zeitrum aufhält – ein anderes Bild von sich selbst erschafft. Eine weitere Version seiner selbst, die sich von den
anderen mehr oder weniger unterscheidet. Dadurch ist der (anmaßend wirkende) Gedanke, dass man sich eher
mit Leuten umgibt, die einem ein schönes Selbstbild verschaffen, gar nicht so abwegig. Was wenn dies der
wahre Antrieb ist, sich mit bestimmten Personen anzufreunden ?
doch von gesindel wird himmel nicht blau
linoleum, fest und steckend
feststeckend
rillen der trennwände, spuren von holzstiften
farbklekse, die das bisschen kreative begrüßen lässt
so wenig bleibt davon übrig
Datum, Uhrzeit, Ort unbekannt
Durch Freundschaften wird man reflektiert und widergespiegelt, doch da jeder Mensch unterschiedlich ist, wird
bei jedem Freund/ jeder Freundin eine andere Version von einem selbst aufgezeigt. Denn das Treffen zweier
Geschöpfe beeinflusst – bewusst oder unterbewusst – beide, und es entsteht eine Bindung, die nur durch
bestimmte Komponente funktionieren kann.
Zusätzlich findet eine Reflexion statt, die aber verändert und ihres Wesens entfernt wird.
Im Umkehrschluss bedeutet das dann, dass man bei jeder Person – mit der man sich über einen längeren
Zeitrum aufhält – ein anderes Bild von sich selbst erschafft. Eine weitere Version seiner selbst, die sich von den
anderen mehr oder weniger unterscheidet. Dadurch ist der (anmaßend wirkende) Gedanke, dass man sich eher
mit Leuten umgibt, die einem ein schönes Selbstbild verschaffen, gar nicht so abwegig. Was wenn dies der
wahre Antrieb ist, sich mit bestimmten Personen anzufreunden ?
(Anmerkung: Würde mich sehr über ein Feedback freuen!)
P.B. (Kl.11)