Bildungszentrum Markdorf – Baustelle für eine grünere Zukunft?
Die Klasse 9c am Gymnasium informiert sich über die Sanierungsarbeiten Jugendliche machen sich im Klasse!-Projekt des SÜDKURIER Gedanken zum Klimaschutz
Von den Schülern der Klasse 9c am Gymnasium des Bildungszentrums
Fortsetzung …
Renoviert wurde auch die Mensa. „Wir versuchen, unsere Produkte so umweltfreundlich wie möglich zu bekommen und zu verkaufen, jedoch lässt sich nicht alles vermeiden“, erklärt Günther Schatz, der bisherige Pächter der BZM-Mensa im Interview mit den Schülern. Er sagt auch, dass bereits jetzt darauf geachtet wird, dass die Ware saisonal und regional geliefert und hergestellt wird. So kommt zum Beispiel das Fleisch vom Metzger in Markdorf, der auch garantiert, dass sein Fleisch und seine Wurst ebenfalls regional sind. Auf die Frage, warum es überhaupt jeden Tag Fleisch gibt, lautet die Antwort, dass ohne Fleischgerichte die Mensa zumachen müsste, aber es darum auch immer ein vegetarisches Essen gibt, jeder also selbst entscheiden kann. Gemüse allerdings kauft Schatz aus Preisgründen im Großhandel oder tiefgefroren, weil es teilweise mehr Vitamine hat. Aber auch hier achtet er darauf, dass es aus Baden-Württemberg und nicht aus dem Ausland kommt.
Generell wurde versucht, bei der Erneuerung der Mensa Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Schüler umzusetzen, sagt Gebauer: Eine Chance für die Schülergruppe des Wahlpflichtkurses „Mensa reloaded“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Planungs- und Ausschreibungsprozess für die neue Mensa konstruktiv zu begleiten. Auch Schüler der 9c waren in diesem Kurs. „Die Schüler sind erfahrene Mensa-Experten und haben klare Vorstellungen, wie ihre Mensa aussehen soll und was sie gerne essen würden“, erklärt Petra Jenner, verantwortliche Lehrerin für das Projekt. Auf Grundlage detaillierter Umfragen bei Schülern, Lehrern und Eltern und in Kontakt mit Schulleitung und Landratsamt brachten die Schüler ihre Wünsche nach einer Salatbar, einem Frühstücksangebot oder Wasserkrügen auf den Tischen ebenso vor, wie Vorschläge zur Möbelauswahl. Ebenfalls auf der Wunschliste der Schüler standen Mottowochen oder ein Pfandbechersystem.
Klimaschutz in der Schule? Die 9c sucht nach Beispielen für umweltbewusstes Handeln
In der SMV gibt es eine eigene Umweltgruppe: „Ich bin selbst kein Fan von dem Wort Klimaschutz, denn es gehört viel mehr dazu, deshalb finde ich Umweltschutz passender“, erklärt Diana Amann, Schulleiterin des Gymnasiums am Markdorfer Bildungszentrum im Gespräch mit den Schülern der 9c. Und damit nimmt sie alle in die Pflicht, die am Schulleben beteiligt sind. Der Weg in den Aldi gilt als cool und über den mitgebrachten Müll macht man sich keine Gedanken – entsprechende Fotos vermüllter Klassenzimmer hängen im Schulhaus aus und rufen auch die Umweltgruppe der SMV auf den Plan. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch selbst einen wertvollen Beitrag zu leisten und „Fridays-for-Future“-Worten Taten folgen zu lassen. So stehen mittlerweile im Schulhaus verteilt vier Pfandflaschenbehälter und bringen die Schüler dazu, ihre Pfandflaschen sinnvoll zu entsorgen – der Erlös wird zur Hälfte der Tafel gespendet, zur Hälfte den Hausmeistern überlassen, die uns beständig „hinterherräumen“.
Umweltschutz? Das ergab eine Umfrage der 9c: Fahrrad statt Eltern-Taxi, regionaler Einkauf statt Erdbeeren im Januar, Dokumentenkamera statt Overheadfolien, Kopien beidseitig bedrucken statt Papierflut, Futterstationen für Tiere und Insektenhäuser auf dem begrünten Mensadach, Referat zum Thema Umwelt und Co.: Die Ideen der Mitschüler in der 9c sind vielfältig, wie eine Umfrage im Schulhaus zeigt, doch wie sieht es mit dem eigenen Engagement aus? Bei dieser Frage bezeichnen sich 85 Prozent der Befragten selbst als nicht umweltbewusst… „Man könnte schon das Handy öfter mal zur Seite legen, das würde Strom sparen, und das Fahrrad nehmen, das würde den Co2-Verbrauch verringern“, gibt Alexander Ritzer, Lehrer am Gymnasium, zu bedenken.
Das Projekt Schulgarten: Es gibt noch weitere Projekte am BZM, wie den Schulgarten, der von Claudia Maginot, der Französischlehrerin der 9c, geleitet wird. „Ich habe Spaß daran, mit Schülern draußen zu arbeiten und ihnen das Gärtnern beizubringen und ihnen zu zeigen, wie Gemüsepflanzen wachsen.“ Das antwortete Claudia Maginot auf unsere Frage, wie sie auf die Idee kam. Also auch Essen zum Thema machen? Vielleicht auch in der Mensa? Sie hofft, dass der Schülergarten wieder angelegt wird, sobald die Bauarbeiten an den Naturwissenschaftsräumen des BZM abgeschlossen sind.
Die nachhaltige Suchmaschine Ecosia: Und dann war da noch „Ecosia“. Die Suchmaschine, die Bäume pflanzt. Wäre das nicht auch eine Idee für unsere Schule? „Ecosia, was ist das?“ fragte Philemon aus der Klasse 8c des Gymnasiums. Ecosia ist eine Suchmaschine die indirekt Bäume pflanzt. Sie ist so ähnlich aufgebaut wie Google, aber wesentlich umweltfreundlicher, denn nach 45 Suchanfragen werden in einem Land, das besonders von der Abholzung der Wälder betroffen ist (zum Beispiel in Peru, Marokko, Tansania, Brasilien…), Bäume gepflanzt. Dies ist klimafreundlich, da Bäume Co2 speichern und in dem Fall auch die neu gepflanzten Bäume Co2 aufnehmen, das durch die Rodung freigesetzt wird. Bereits 2009 hat Christian Kroll Ecosia gegründet, doch erst durch die vielen Klimaproteste und -streiks wurde die Suchmaschine richtig bekannt. Installiert man „Ecosia“ als Standardsuchmaschine, kann man jederzeit verfolgen, wie viele Bäume bereits gepflanzt wurden – Stand Februar 2020 sind es über 84 Mio.! – und erhält mittels Bilder und Videos einen Einblick in aktuelle Projekte und Arbeiten. Nachteile – finden wir keine, also auf zum Netzwerkkoordinator und die Idee, „Ecosia“ als Standardsuchmaschine für das ganze Schulnetz einzurichten, vorbringen, vielleicht ein weiterer Beitrag der Schule zur Klimaverbesserung.
Weitere Informationen und Anmeldung auch im Internet:
http://www.suedkurier.de/klasse
2 thoughts on “Bildungszentrum Markdorf – Baustelle für eine grünere Zukunft?”
Finde es cool, dass „Ecosia“ jetzt die Standardsuchmaschine an unserer Schule ist!
Ja,und klimafreundlich!