Das Wandern ist der Lehrer Lust… …
Wie kann man besser der Hitze und der schlechten Luft im Klassenzimmer entfliehen, als nach draußen zu gehen?
Wie kann man da dann noch besser miteinander etwas unternehmen, als bei einem kleinen Spaziergang?
Und wie kann man noch dazu besser die nähere Umgebung kennenlernen, als bei einer Wanderung?
Das waren unsere „Lehrergedanken“, die recht schnell zu dem Ergebnis führten, dass eine Wanderung auf den Gehrenberg doch genau das Richtige für unsere Klasse wäre.
Naja, auf viel Gegenliebe stieß der Vorschlag anfangs nicht gerade – was ist schon eine Wanderung gegen Verlockungen wie eine Trampolinhalle (zu coronaunsicher), den Europapark (zu teuer und zu weit) oder Lasertagging (pädagogisch unsinnig) – aber als Lehrer sitzt man ja bekanntlich an einem recht langen Hebel…
So wanderten wir also bei bestem Wetter in aller Frühe an der Schule los und machten uns dann doch gut gelaunt auf, Richtung Möggenweiler und von dort zum Gipfelstein des Gehrenbergs. Die Laune stieg mit jedem Höhenmeter, bis uns eine kleine Rast die Mückenplage des Jahres vergegenwärtigte und wir schnell weiterliefen.
Aber einfach nur Wandern wäre ja zu langweilig, also gab es die Aufgabe, unterwegs diverse Pflanzen oder Tiere sammeln oder fotografieren. Jetzt wissen alle, wie eine Akelei aussieht oder wozu die Blätter von Spitzwegerich gut sind…(Zerdrücken und auf Mückenstiche schmieren!).
Nach einer kleinen Pause am „Stein“ ging es weiter Richtung Aussichtsturm, von wo wir die ziemlich gute Aussicht genießen konnten und unser Wissen zu unseren „Hausbergen“ vertiefen konnten. Bisher kannten tatsächlich nicht alle den Säntis!
Später ging es darum, eine „Tennisball-Murmelbahn“ aus Naturmaterialien zu bauen.
Dann wurde die Zeit auch schon knapp und wir machten uns flott auf den Rückweg zur Schule. Für manche war ein kleiner Halt in einem bekannten Schnellrestaurant die letzte Rettung vor dem Verdursten, da die Sonne mittlerweile ordentlich knallte.
Relativ wohlbehalten – sieht man von einigen Muskelschmerzen und Blessuren, die beim Bau von Naturmurmelbahnen entstehen können, mal ab (Kratz- und Schnittwunden, Schädeltraumata – naja, fast!) – erreichten wir dann die Schule.
Was anfänglich so widerwillig mitgemacht wurde, war am Ende doch ein richtig schöner Tag!
Ich sage nur „to be continued“ und „Nachmachen ausdrücklich erwünscht“!
K. Otto