Feierliche Preisverleihung des Schreibwettbewerbs – Teil 2
Beim ersten BZM-internen Jung-LiteratInnen Wettbewerb konnten insgesamt 53 Schülerinnen und Schüler ihr Schreibtalent unter Beweis stellen. Mit ihren Texten gewähren sie uns Einblick in ihre Welt, ihre Sorgen und Ängste. Bei der kürzlichen Preisverleihung in der Bibliothek wurden sie dafür ausgezeichnet.
Jule Neumann erhielt den ersten Platz in der Kategorie Lyrik der Mittelstufe. In ihrem Siegergedicht „Einsamkeit“ verarbeitet die Zehntklässlerin die Gefangenheit in den eigenen vier Wänden in Zeiten des Corona-Lockdowns. Die Oberstufenschülerin Anna Herberg hat sich beim Schreiben ihres Werkes ebenso durch persönliche Erfahrungen während der Corona Pandemie inspirieren lassen.
Sie erhielt für ihre Geschichte mit dem originellen Titel „Ohne Inhalt“ den dritten Platz in der Kategorie Prosa. Die kurze Geschichte handelt von einem Protagonisten, der sein sehr klar geregeltes Leben liebt, welches jedoch infolge der strengen Regulierungen des Pandemieschutzes in Unordnung gebracht wird. „In dieser prägnanten Charakterstufe kippt die vormals angenehme Klarheit der vertrauten Alltagsrituale durch die erzwungene Isolation in beklemmende inhaltslose Leere“, beschreibt Herr Dorn.
Anna sagt über die Bedeutung von Literatur: „Worte und Sprache haben so viel Macht und können so viel ausdrücken.“ Von dieser Tragweite weiß auch Athanasios Sakkoudis. Er möchte mit seiner Geschichte und der Teilnahme am Schreibwettbewerb auf die prekäre Situation in sog. Flüchtlingslagern Aufmerksam machen.
Der Achtklässler berichtet anhand der fiktiven Charaktere Tarek und Malek von einem äußerst realen und tragischen Problem auf der Welt. Er gibt damit jenen Kindern eine Stimme, deren Schicksale häufig hinter Zäunen und Mauern verborgen bleiben. Athanasios wurde dafür mit dem dritten Platz in der Kategorie Prosa der Unterstufe ausgezeichnet.
Der Prosatext der Jung-Literatin Pia Moik stimmt genauso nachdenklich und macht betroffen. In einer an Realpolitik angelehnten Handlung wird eine junge Protagonistin wegen ihrem Glauben als Terroristen stigmatisiert und weggesperrt. Pia kritisiert damit die brutale Assimilationspolitik gegen muslimische UigurInnen in China.
Auszüge des Textes wurden dem Publikum von der Markdorfer Bürgermeisterstellvertreterin Frau Oßwald vorgelesen. Trotz der erschütternden und ausweglosen Lage der Protagonistin, bleibt der letzte Satz voller Optimismus: „Ich werde kämpfen.“ Die Autorin Pia richtet damit gleichzeitig einen Appell an die LeserInnen aktiv zu werden.
Pia Moik erhielt für ihre Geschichte den ersten Preis in der Kategorie Unterstufe Prosa. Den ersten Platz in Kategorie Unterstufe Lyrik erhielt das Quartett aus Marina, Jule, Jan und Mira aus der 7b. Ihre Gemeinschaftsarbeit mit dem Titel „Die letzte Hoffnung“ entstand im Rahmen des Deutschunterrichts. „Es hat Spaß gemacht den Text zu schreiben“, berichtet Mira.
Die Ernsthaftigkeit, mit der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs an die Herausforderung herangegangen sind, beeindruckt. Ihre angegangenen Themen verfügen allesamt über einen tiefen Bedeutungsgehalt. Wir gratulieren daher herzlichst zu den Auszeichnungen und appellieren an die Jung-LiteratInnen mit ihrer wichtigen Arbeit, dem Schreiben weiter zu machen.
One thought on “Feierliche Preisverleihung des Schreibwettbewerbs – Teil 2”
Vielen Dank für den diesen Kaktus-Beitrag, der den Abend noch einmal näherbringt. Schön finde ich auch die Auswahl der Fotos!